Weinbergspflege

Im Winter wird der Rebstock geschnitten und damit der Grundstein für den Ertrag und die Gesundheit des Weinstocks gelegt. Wir legen Wert auf einen ertragsreduzierten Anschnitt, also eine kurze Rute, um den Stock nicht zu überstrapazieren. Weniger aber gesündere Trauben mit konzentrierterem Eigengeschmack und ausgewogenerer Zusammensetzung sind später der Lohn.

Es folgt das zeitnahe Biegen der Rute über einen Draht vor dem Austrieb im Frühjahr. Eine konsequente Laubarbeit ist dann eine der weiteren sehr qualitätsfördernden Maßnahmen. Eine nicht zu dichte und ordentlich in den Drahtrahmen „geheftete“ Laubwand ist das A und O. Um eine noch bessere Durchlüftung und damit Gesunderhaltung der Trauben zu erreichen, wird nachfolgend in mehreren Arbeitsgängen entblättert, dies verhindert spätere Pilzerkrankungen.

Der „chemische“ Pflanzenschutz wird auf ein absolutes Minimum reduziert, vielmehr wird auf eine Unterstützung der „Selbstheilung“ in Form von Mineralien und Pflanzenstärkungsmitteln gesetzt, nach dem Motto „weniger ist manchmal mehr“. Zum Reifebeginn der Trauben wird die Gesundheit und Entwicklung der Trauben regelmäßig kontrolliert und dem Qualitätsanspruch entsprechend gehandelt. Die Rebsorten werden individuell beurteilt. So findet zum Beispiel eine „grüne“ Lese besonders beim Spätburgunder statt, das bedeutet, unreife Trauben werden vom Stock entfernt ebenso Geiztrauben, die gar nicht reif werden. Tritt Fäulnis im Laufe der Traubenreife auf, wird diese konsequent herausgeschnitten.

Eine ständige flächendeckende Beobachtung aller Weinberge ist Pflicht, um die richtigen Entscheidungen bezüglich Lesezeitpunkt und Leseart zu bestimmen. Entweder findet eine selektionierte Handlese bei den Premiumweinen statt oder die Weinberge werden vor der Maschinenlese per Hand vorselektioniert, um jegliche „fehlerhaften“ Trauben vorab zu entfernen. Jetzt gilt es, aus dem Roh-Juwel Traube im Weinkeller einen brillanten Wein auszubauen.